Nachdem sie das Tal des Todes hinter sich gelassen hatten, kam nun der wirklich
lange Weg nach Sacramento: vor ihnen lag Sandy Desert. Zorro: "Vor uns
liegt Sandy Desert!". Gringo: "Genau." Zapata: "Wo?" Zorro:
"Da wo der ganze Sand ist." Zapata: "Ja dann - pack mers!"
Und schon stapften die Hufe ihrer Gäule durch die sandigen Dünen gen
Norden. Zapata: "Ich habe Durst." Gringo: "Dann trink was."
Zorro: "Nein, wir reiten jetzt weiter - Getränke gibts erst in
Sacramento!" Geier kreisten über ihnen, doch später zogen sie
sich enttäuscht zurück - die drei Reiter unter ihnen konnten es
länger ohne Wasser aushalten als sie selbst.
Nach ungefähr 18 Stunden Ritt ohne Pinkelpause, ohne Brotzeit und ohne
Gespräche, die nur aufgehalten hätten, ergriff Zorro wieder das
Wort: "Gleich sind wir da. Dort hinter dem Hügel liegt Sacramento."
Zapata: "Wo?" Gringo: "Da wo der Hügel ist." Zapata: "Ja
dann pack mers!"
Sandy Desert
Die letzten Meter bis Sacramento gingen sehr flott - Zapatas Muli hatte sich
an einem Kaktus gepiekt und war nun nicht mehr aufzuhalten.
Dann lag sie endlich vor ihnen: Sacramento, die Stadt der Träume, des
Lasters, der ewigen Jugend und des kühlen Biers!
Das Stadttor von Sacramento
Ergriffen von der Schönheit des Stadttors flüsterte Gringo: "Schaut,
das ist Sacramento!" Zapata: "Wo?" Gringo: "Da wo die Wüste
aufhört." Zapata: "Gott sei Dank - mir hams packt!"
Kaum waren sie von ihren Pferden und Mulis gestiegen, war die Luft schon
bleigeschwängert. Ein schwarzer Reiter galoppierte schießend um
die Ecke.
Frankfried - der Bruder von Franky Hogy
Zorro: "Das ist Frankfried, der Bruder von Franky Hogy!"
Gringo:
"Warum schießt er wild herum? Er könnte uns treffen!"
Zapata: "Das ist ein Begrüßungsritual." Zorro: "Sakrament!
Die spinnen, die Sacramentaner!" Gringo: "Laßt uns
zurückschießen!"
Eine zünftige Schießerei
Und schon war wieder ein zünftige Schießerei im Gange. Sie
dauerte nochmals 18 Stunden bis die Munition aus Fort Escort verbraucht war.
"Mist" meinte Zorro nachdem sie sich in einem Cafesaloon mitten in der
Stadt niedergelassen hatten. "Die Munition ist weg." Gringo: "Laßt
uns den Ärger runterspülen! Barfrau, drei Tassen Kamillentee
bitte!" Zapata: "Was machen wir nun?" Gringo: "Zuerst trinken
wir mal den Kamillentee."
Doch die Pechsträhne ging weiter. Zorro, Gringo und Zapata mußten
das erste Mal in ihrem Leben für etwas mit Geld bezahlen, da sie keine
Munition mehr für einen Überfall hatten. Und dann waren die Preise
auch noch so überteuert, daß das ganze Gold aus der Silbermine
gerade für die drei Tassen Tee reichte. Zapata: "400 Dollar für
eine Tasse Tee ist aber schon ein bißchen viel, oder? Lola war da viel
billiger und hat besser gemundet." Zorro: "Grrrr" Gringo: "Wir
sind hier in der Großstadt - da ist das so." Zapata: "Ich will
wieder heim!" Zorro: "Aber zuerst holen wir uns das Geld irgendwie
zurück!"
Grrrr! Das ganze Geld ist weg.
Und schon brachen die drei stinksauer auf in die Tiefen der Großstadt.
Downtown Sacramento.
Mitten in der Stadt kamen sie an einem riesengroßen Faß für
Plakate vorbei. Da hatte Gringo eine Idee: "Schaut mal! Bürgermeister
Franky Hogy veranstaltet heute ein Rodeo. Als Preigeld winken 1000 Dollar.
Wenn wir das gewinnen, und zusätzlich noch unsere Pferde verkaufen, dann
können wir uns eine einfache Heimfahrt auf dem Kohlenwagen der
Dampflokomotive leisten." Zorro: "Gute Idee, wir können nicht
verlieren!"
Bürgermeister Franky Hogy lädt ein zum Rodeo.
Sofort zauberte Zapata eine Telefon unter seinem Poncho hervor und gab die
Anmeldung für das Rodeo an Bürgermeister Hogy durch.
Anmeldung beim Rodeo Callcenter.
Natürlich waren die Städter aus Sacramento beim Rodeo chancenlos.
Gringo wurde erster, Zorro wurde zweiter und Zapata wurde letzter von drei
Teilnehmern. Die Pferde brachten nach zähen Verhandlungen (18 Stunden)
stolze 8 Dollar ein. Nun konnten sich die drei einen Fahrschein leisten.
Als die drei am Bahnsteig standen, wurden sie doch ein wenig sentimental.
Gringo: "Schee wars!" Zorro: "Ja, schee wars scho!" Zapata:
"So schee wars überhaupt no nia!" Gringo: "Aber jetzt
müssen wir heim." Zorro: "Genau, da kommt noch einiges auf
uns zu - denn es ist noch ein verdammt langer Weg zurück nach San
Jose."
Zorro, Gringo und Zapata am Bahnhof.
Dann kam der Zug. Die drei stiegen auf den Kohlenwagen, steckten sich einen
Zigarillo in Brand, schoben die Hüte tief ins Gesicht und fingen an zu
träumen: Zapata von Lola, Gringo von einem Faß Bier und Zorro
freute sich auf das nächste Abenteuer.
Die Dampflok auf dem Weg zurück nach San Jose.
Zischend setzte sich die Dampflok in Bewegung und rollte zum Horizont der
tiefroten Abendsonne entgegen. Am Bahnhof von Sacramento verblieben nur
vereinzelte Rauchwolken, drei abgebrannte Zündhölzer und ein
weinender Muli, den niemand kaufen wollte...
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