Sacramento (Teil 3): Auf der Fährte des Zwillings                        Seite 1

Nach diesem eher unwichtigen Vorfall bestellten sich die drei Helden vier halbe Hefeweizenbier aus dem Hause Franziskaner und danach noch mal dasselbe und wiederholten das Ganze.
Plötzlich wurde es still im Saloon. Dann begann der Klavierspieler mit den ersten Tönen eines langsamen, groovigen Zwiefachen und der Vorhang ging auf. Es setzte tobender Applaus ein, denn die Tänzerin Jeantalette betrat die Bühne. Geschmeidig begann sie zu tanzen und wiegte ihre Hüften im Takt. Dann schmiegte sie sich wie eine ungezähmte Katze an eine Stange, die direkt vor dem Stammtisch den Boden mit der Decke verband. Das Publikum johlte.
Da traf ihr Blick Zapatas tiefbraune Augen und sie zwinkerte ihm zu.  Das Zwinkern traf Zapata wie ein Pfeil  mitten ins Herz. Jedem Indianerpfeil konnte er bisher sicher ausweichen (die meisten Indianer hatten das Abschießen sofort bereut), doch diesem Liebespfeil war

an Jose, Montag Vormittag, 10 Uhr 34 und 60 Sekunden. Wieder Ärger im Saloon. Es hätte ein ganz griabiger Vormittag werden können, doch dann betraten Zorro, Zapata und Gringo den Saloon durch den Vordereingang. Zielsicher strebten sie dem runden Tisch in der Mitte zu, der allerdings schon belegt war.
„Jo, was is des?" murmelte Gringo aus seinem nicht vorhandenen Bart hervor. „Da sitzen fünf Weibsen an unserem Stammtisch!"
Die fünf Damen unterhielten sich gerade prächtig, schminkten sich ständig nach und nuckelten an ihren „Latte Macchiatto", dem absoluten Modegetränk im wilden Westen zu dieser Zeit. Sie wussten, sie müssen nur mit den Finger schnippen, um von den bemüht unauffällig herumstehenden Männern zum nächsten Drink eingeladen zu werden. Doch dazu kam es nicht mehr. Denn während Gringo und Zorro noch betreten auf den Stammtisch starrten, fackelte Zapata nicht lan

ge, packte die fünf Damen und warf sie mit elegantem Schwung durch die geschlossene Schwingtür.
Zapata putzte sich gelassen die Schminke aus der Pferdedecke und erwiderte: „Wo san da Weibsen. I siag nix!" Da konnten Zorro und Gringo nur nicken und nahmen dann die Plätze der Damen ein.

er nicht gewachsen.
Es brachte sein Blut in Wallung,  Rauch dampfte aus seinen Ohren. Er stammelte noch kurz: „Diese Frau werde ich heiraten und dafür auch eine Stunde in der Woche weniger arbeiten." Und schon schwang er sich auf die Bühne, legte einen famosen Schuhplattler aufs Parkett und warf Jeantalette herum wie ein Lassoseil. Das Publikum tobte vor Begeisterung. Und auch Jeantalette war absolut begeistert von diesem Mann und zeigte das auch Zapata, indem sie ihn nach der Show gleich mit hinter die Bühne nahm.
Was dort geschah, ist dem Autor dieser Zeilen leider gänzlich unbekannt, jedoch sollte es noch große Auswirkungen auf das weitere Geschehen haben. Als Zapata zurück zu seinen beiden Freunden