Sacramento (Teil 3): Auf der Fährte des Zwillings                        Seite 3
 
 

und die Pferde dampften noch vom verschärften Ritt durch die Prärie. Da erhob Zapata seine Stimme: „I hob an saumäßign Hunga! Laßt's uns a paar Bohnen essen! Wenn jetzt die Jeantalette da wär', dann hätt's mia sicher scho a paar g'scheide Bohnen g'macht!" Darauf Gringo: „Moment - erst der Spaß, dann das Vergnügen.  Mia befrei'n jetzt ois erstes den Hoss und den Django - drum san mia ja do!" Zapata: „Ja guat, aber schnell - I hob wirkli an brutalen Hunga!"
Kurz über den Hügel geritten, zweimal um's Eck, und schon sahen die drei Westernhelden das Komanchendorf vor sich liegen. Die Stimmung der Komanchen beim Anblick der drei verlausten Westernhelden war zunächst etwas frostig. Doch als Gringo in gepflegtem Hoch-Komanchisch erläuterete, dass sie hier waren, um Hoss und Django abzukaufen, wurden die Komanchen bald kooperativ. Schnell wurde ein Sonderpreis von   6012 Dollar und 14 Cent für die beiden ausgehandelt. (Nicht umsonst war gerade Sommerschlussverkauf, und die drei Westernhelden mussten schließlich schon die Anfahrt selbst bezahlen - so die überzeugende Argumentation von Gringo.)
Beim geplanten Austausch von Ware und Geld platzte dann die Bombe. Zorro brüllte: „Was soll des hoaßn, Zapata? Du hast unser ganzes Geld der Jeantalette als Trinkgeld gebm? 22435 Dollar und 14 Cent ois Trinkeld? Sag amoi spinnst Du? Dir hom's ja woi in's Hirn g'schissn!" Und so kam es, dass die drei unverrichteter Dinge wieder zurück ritten ...
Doch die drei wären keine Westernhelden, wenn Sie nicht spontan noch einen Plan B parat gehabt hätten: Zorro und Gringo würden die Befreiung von Hoss zu zweit übernehmen, da dieser etwas sperrig war und außerdem eine Befreiung durch Zapata wegen Befangenheit nicht günstig war. Zapata hingegen sollte den handlicheren Django befreien. Gesagt getan.
Um es kurz zu machen: es war natürlich ein Gemetzel! Nach einer halben Stunde vorsichtig Anschleichen waren Zorro und Gringo schon fünf Meter hinter Hoss, als ein brutal lauter Rülpser von Zapata, dem das Frühstück nicht bekommen

harten Getränken, feierten die vier bis lange in den frühen Morgen.
Der Höhepunkt war dabei die Beweisführung von Zapata, dass er der Zwilling von Hoss ist. Zorro und Gringo wollten das nicht glauben. Auf der einen Seite Hoss: ein gewaltiges, gestandenes Mannsbild - ein gediegener Prachtcowboy wie er im Karl-May-Roman vor

Zorro und Gringo schleichen sich an Hoss heran

war, die Stille durchbrach. Dadurch ausgelöst gab es ein großes Hallo der Komanchen, die sich dieses mal nicht sehr kooperativ zeigten. Danach kam es zu einer Riesen- Schießerei und -Schlägerei und schließlich zur Befreiung und zur  Flucht. Insgesamt eine klassische, plumpe und rüpelhafte Zorro, Gringo und Zapata-Aktion.
Am Rio Bravo trafen sich die Westernhelden Gringo, Zorro, Zapata

kommt. Auf der anderen Seite Zapata: ein schmächtiger, zahnluckerter, verlauster Mexikaner der allenfalls beim Sierra Tequila Werbespot einen Kaktus mit Hut spielen dürfte. Doch die Beweise von Hoss und Zapata fielen eindrucksvoll aus: Gleichheit in Quantität und Schnelligkeit beim Wett-Trinken. Gleiche Lautstärke und Tonlage beim Pfurzen nach den Bohnen und so weiter und so weiter.

und der befreite Hoss wieder - doch wo war Django? Zapata sagte: „Eha! Den hab I glatt vergessn! Is des schlimm?"
Zapata, der die ganze Zeit nur Jeantalette im Kopf hatte, stand derzeit offenbar etwas neben sich. Aber Zapatas Versagen war natürlich nicht schlimm, denn zunächst musste erst einmal das Wiedersehen von Zapata und Hoss gefeiert werden. Bei einer besonders großen Portion Bohnen und

Hoss und Zapata beweisen, dass sie Zwillinge sind