Sacramento (Teil 3): Auf der Fährte des Zwillings                        Seite 4
 
 

Zur selben Zeit im Indianerdorf: noch immer herrschte helle Aufregung im Lager der Komanchen. Der Komanchenhäuptling „Listiger Wolpertinger" erhob seine Stimme: „Eoh wanataku bahomba Franziskaner tatonka marituno!" (Anm. der M4-Redaktion: „Dieses g'schiss'ne, g'stinkerte Cowboygesindel hod unsere scheenste Geisel b'freit und unsere letzten Stamperl Feierwasser ei'gsacklt. I grob jetzad des Kriagshacke aus und ziag de Lumpn zua Rechenschaft!") Irgendein Jungkomanche antwortete prompt: „Wehuna sobolobah wenteku wasomaso oko oko buh!" (Anm. der M4-Redaktion: „Ja genau!"). Darauf rief der Komanchenhäuptling laut in die Runde: „Somowoba hahu!". (Anm. der M4-Redaktion, wörtlich: „Pack mer's!" Genaue Bedeutung: „Laßt's uns in'd Stadt reiten und de G'liabte vom Zapata entführen. Ihr wisst scho, die Jeantalette, die sauguade Tänzerin. Des hab i dem Zapata sofort ang'sehn, dass der in die verliebt is. Danach verkaf' ma den Django, weil er mia mit seim saudumma Huad langsam auf d'Nerven geht.")
Und so geschah es: die Indianer brachen noch in der Nacht ihr Lager ab und machten sich auf den Weg in die Stadt.
Ihre Geisel Django hatten Sie gut verschnürt in einem Fass (Hirschn) verstaut. Ihr Aufbruch war so hastig, dass Sie nicht merkten, dass das Fass schon kurz nach dem Aufbruch in einer unübersichtlichen Steilkurve vom Pferd fiel und den Hang zum Rio Bravo hinunterrollte.
Inzwischen war auch die Feier-Kondition  der  Zwillinge und ihrer beiden Freunde aufgebraucht, und sie fielen irgendwann einfach um

Der aufmerksame Leser ahnt es schon: im Hirschn war kein kühles Bier, sondern ein etwas unterkühlter, gefesselter Django - das Schicksal hatte die fünf Cowboys vereint!
Zapata war zwar erfreut, dass sein Fehler per Zufall wieder ausgebügelt wurde, aber er war auch ziemlich enttäuscht über das entgangene Freibier. Außerdem stiegen in ihm auch schon wieder die Gefühle hoch - damit sind natürlich nicht die Bohnen vom Vortag gemeint, sondern viel mehr die innige Hingabe zu Jeantalette, die ihm in den letzten Stunden keine Ruhe ließ.
Zorro murmelte zu Gringo, Hoss und Django: „Schaugt's amoi den Zapata o - i glab dem is schlecht.". Hoss erwiderte: „Oh naa, i glab der is verliabt - I kenn den Blick." Und Gringo meinte nur: „Bursch'n schickt's eich a weng mi'm Frühstück - da Zapata werd langsam richtig wepsad - mia miaßn schleinigst noch San Jose z'ruck reit'n." Und so schlangen sie Ihre Weißwürst' mit frischen Brez'n und Bier in Rekordzeit hinunter.
Gerade als Gringo aufstand um sein Pferd zu satteln, fiel ihm allerdings auf, dass alle Pferde verschwunden waren und rief: "Ja Kreiz Bianbam Hollerstaudn - wo san den unsere Pfertln hikumma?"

 

Vollmond im wilden Westen
 

und schliefen ein. Nur Zapata starrte noch in den Vollmond und träumte von Jeantalette. Danach zählte er Hasen, bis er endlich auch einschlief.
Als die vier Sacramento-Helden am nächsten Morgen nach der durchzechten Nacht mit schweren Köpfen aufwachten, beschlich sie doch ein schlechtes Gewissen. Sie hätten Django nicht allein im Stich lassen dürfen. Schnell war man sich einig, dass auch Django aus seiner Gefangenschaft bei den Komanchen befreit werden sollte. Aber jetzt war erst einmal das Frühstück mit einem schönen frischen Weißbier wichtiger.
Plötzlich schrie Zapata: „Ja i glab mir haut's den Schoiter raus - da schwimmt ja a Hirschn im Rio Bravo! Freibier für alle!" Sprachs und zog den Hirschn aus dem Wasser.

 
 

Die fünf Helden sind endlich vereint und Zapata verschläft das Ganze
 

Django, der Gefangene im Fass