Sacramento (Teil 3): Auf der Fährte des Zwillings                        Seite 6
 
 

spannten Bogen auf den Saloon zu. Bei diesem Furcht erregenden Anblick flüchteten die Bewohner in ihre Häuser und zogen die Vorhänge zu.
Es war plötzlich Mucksmäuschen still in der ganzen Stadt. Nur das Pfeifen des trockenen Wüstensands, der durch die Straßen pfiff, war zu hören. 
Auch der Lärm im Saloon verstummte. Der Klavierspieler verkroch sich unter sein Piano und deutete nach oben als „Listiger Wolpertinger" fragte: „Ubi est Jeantalette?" (Anm. der M4-Redaktion: Das bedeutet frei übersetzt „Ich skalpiere Dich, wenn Du mir nicht sofort sagst, ob Du was mit Jeantalette hast, oder ?")
Jeantalette bereitete sich in einem Zimmer im ersten Stock gerade auf ihren nächsten Auftritt vor, indem sie ein Bad nahm. Dabei träumte sie von Zapata und seiner unwiderstehlichen Männlichkeit. Deshalb merkte sie gar icht, wie die Indianer in ihr Zimmer krochen, sie aus der Wanne hoben und davon schleppten.
Selbstverständlich waren die Indianer Gentlemen und zogen Jeantalette noch schnell etwas über, bevor sie sie entführten.
Drei Tage später trafen Zapata und Konsorten in San Jose ein. Nachdem sie die Haltestation verpasst hatten, waren sie erst in Sacramento ausgestiegen. Dort gefiel es ihnen so gut, dass sie erst einmal die nächsten Tage auf dem dortigen

Die Helden vergnügen sich beim Schafkopf in der Bahn
 

Der geneigte Leser wird nun ein baldiges „Happy-End" erwarten, da ja nun unsere Helden vor den Indianern in San Jose ankommen und so die Entführung von Jeantalette vermeiden sollten. Doch weit gefehlt:
Zapata schlug nämlich mitten auf der weiteren Fahrt vor: „Kommt's! Spuin ma an Schafkopf." Das ließen sich die anderen nicht zweimal sagen. Da Gringo einen Wenz nach dem anderen hinlegte, vergasen sie vor lauter Glückseligkeit oder Ärger, in San Jose auszusteigen.
So kam es, dass die Komanchen noch am selben Tag den Bahnhofsplatz von San Jose erreichten, ohne dass von Zapata, Zorro, Gringo,

Hoss oder Django eine Spur zu sehen war.
Die Indianer hatten sich wieder aufgerafft und den nächsten Zug in Tombstone bestiegen. Da sie nur mehr eine Handvoll Dollar in ihren Moquasins dabei hatten , nahmen sie sich ein Gruppenticket in der 2. Klasse mit Bahncard. Damit es schneller ging, warfen die Unterhäuptlinge „Schwule Socke", „Flinke Giraffe" und „Seppltou" eigenhändig die Kohle in den Kessel der Dampflok und trieben den Zugführer mit aufmunternden Worten an: „Hüh Hott, Feuerross!"
In San Jose angekommen schlichen die Indianer zielsicher mit ge

 

„Schwule Socke", „Flinke Giraffe", „Lustiger Wolpertinger" sowie „Seppltou" (v.l.n.r.)  und ihr Stamm erreichen den Bahnhofsplatz in San Jose
 

Jeantalette beim Baden